Der Glaube von dir selbst „nicht gut genug zu sein“ ist ein Gift, dass du im Laufe deines Lebens irgendwann einmal unbewusst zu dir genommen hast und das du seitdem in dir trägst ohne es vielleicht überhaupt zu wissen. Dieses Gift schwächt dich und lässt die Herausforderungen, die dir im Leben begegnen, größer werden. Es bremst dich in allen Lebensbereichen und hält dich davon ab, deine Potenziale voll zu entfalten. Und jedes Mal, wenn du innerlich den Satz „ich bin nicht gut genug“ wiederholst, identifizierst du dich mehr mit dieser selbstabwertenden Überzeugung.
Du suchst regelrecht nach Erfahrungen, damit du mit deiner Meinung über dich selbst auch Recht behältst. Du wirst regelrecht süchtig nach dem Gift und befindest dich in einer Negativspirale, ohne dir dessen gewahr zu sein.
Und mit jeder Bestätigung aus dem Außen verfestigt sich dieses Selbstbild, dass irgendwann zu deiner eigenen Wahrheit wird. So lange du diese destruktiven Strukturen nicht erkennst, wirst du auch weiterhin danach denken, fühlen und handeln. Das hat zur Folge, dass du weitere Erfahrungen in dein Leben ziehst, die dir die entsprechende Bestätigung schenkt, nicht gut genug zu sein.
Ein erster Schritt aus diesem Kreislauf besteht darin, dir deiner Glaubensmuster bewusst zu werden. Denn du kannst nur aus dem Gefängnis ausbrechen, wenn du auch weißt, dass du überhaupt in einem gefangen bist!
Wie tief dieser Glaube in dir verwurzelt ist, ist besonders davon abhängig, wann du damit konfrontiert wurdest. Erfahrungen in unserer frühen Kindheit haben wahrscheinlich eine weitaus größere Prägung als Erfahrungen im Erwachsenenalter. In unseren ersten Lebensjahren brennen sich unsere Erfahrungen in die Hirnrinde ein. Das, was wir von uns selbst glauben, wird in dieser Zeit ganz entscheidend geprägt. Als Kinder sind wir formbar und projizieren vieles was in unserem sozialen Umfeld passiert fälschlicherweise auf uns.
Haben wir in dieser Zeit - auf welche Weise auch immer - einen Entzug von Liebe, eine Abweisung, verbale Entgleisungen oder sogar körperliche Übergriffe erfahren, so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass dies auch heute noch Auswirkungen auf unseren Selbstwert hat. Viele Kinder geben sich beispielsweise für die Trennung ihrer Eltern die Schuld und führen es auf die eigene Minderwertigkeit zurück. Bei zahlreichen Eltern gehört es zudem zum Erziehungsstil, Kinder mit Liebes- oder Aufmerksamkeitsentzug zu strafen, sollten sie nicht so spuren wie von ihnen erwünscht.
Besonders in den ersten Lebensjahren sind viele Eltern zudem mit ihren neuen Rollen und den Entwicklungsprozessen der Kinder überfordert. Die Nerven liegen häufig blank. Als Kind gesagt zu bekommen: „Du bist unausstehlich“, „Du bist unartig“, „Du bist frech“, „Du bist anstrengend“,„Du bist dies…du bist das“, lässt uns in frühen Jahren schon erahnen, dass etwas mit uns nicht stimmt. Statt diesen Attributen unserem Verhalten zuzusprechen (bspw. „Dein Verhalten ist unausstehlich…“), wird mit den Aussagen „Du bist…“ unser unschuldiges Selbst definiert. Der Vergleich mit anderen Kindern – sei es innerhalb oder außerhalb des eigenen Familiensystems – kann dabei zusätzliches Gift für den eigenen Selbstwert sein.
Und das Schlimme an alledem ist, dass die daraus resultierenden Minderwertigkeitsgefühle oftmals von Generation zu Generation weitervererbt werden. Wie auch sollten uns unsere Eltern einen gesunden Selbstwert vermitteln, wenn sie es selbst schon nicht gelernt oder erfahren haben. Bei der Aufarbeitung der eigenen Themen lohnt es sich daher, einen Blick in die Familiengeschichte zu werfen.
Natürlich können wir im Laufe unseres Lebens auch auf andere Weise den Glauben gewinnen, nicht gut genug zu sein. Denn da wir uns stets mit anderen vergleichen oder einem Vergleich unterzogen werden, sind wir zwangläufig in unserem Alltag damit konfrontiert ein Urteil über uns selbst zu fällen, ob wir gleich, besser oder schlechter sind als andere. Je öfter wir eine abwertende Erfahrung machen und je mehr Zeit wir mit etwas verbringen, das unseren Selbstwert schwächt, desto wahrscheinlicher ist es die Vorstellung zu adaptieren, nicht zu genügen. Der Maßstab in unserer Leistungsgesellschaft ist dabei sehr hoch und unser Selbstwert ist oftmals unmittelbar an Leistungen geknüpft.
Seien es Leistungen:
In der Schule
Bei der Ausbildung/Studium
Beim Sport
Im Beruf
Usw.
Die Stimmen in und um uns herum können in allen Lebensbereichen schnell laut werden:
Du bist alleine und findest keinen Partner -> „Du bist nicht gut genug!“
Du bist arbeitslos und findest keinen Job -> „Du bist nicht gut genug!“
Du hast einen weniger gut bezahlten Job als dein Umfeld -> „Du bist nicht gut genug!“
Du hast einen optischen Makel und siehst nicht aus wie ein perfektes Model -> „Du bist nicht gut genug!“
Du bist gescheitert mit deinem Vorhaben -> „Du bist nicht gut genug!“
Dir ist ein schlimmer Fehler unterlaufen -> „Du bist nicht gut genug!“
Dein Chef schenkt dir keine Wertschätzung -> „Du bist nicht gut genug!“
Du kannst es deinen Mitmenschen nie recht machen -> „Du bist nicht gut genug!“
Vielleicht hast du dich an der ein oder anderen Stelle des Textes wiedergefunden und fragst dich jetzt: „Nice to know, aber wie kann ich daran etwas ändern?“ Den Anfang hast du sicher bereits gemacht, indem du eine Resonanz wahrgenommen hast, die diese Zeilen in dir hervorgerufen haben. Das Tor zur Veränderung hat sich dadurch bereits einen winzigen Spalt geöffnet. Jetzt geht es für dich darum, dich aktiv auf die Reise zu begeben, um zu erforschen, zu entdecken und zu erfahren, wer du jenseits deiner destruktiven und einschränkenden Glaubenssätze bist. Schließe kurz die Augen und spüre in dich: Wie fühlt es sich an, wenn du dich von all dem inneren Shitstorm über dich selbst frei machst?
Es gibt viele hilfreiche Werkzeuge, die dich auf deinem Weg unterstützen können.
Dazu zählen u.a.:
Yoga
Meditation
Achtsamkeitsübungen
Systemische Beratung
Spirituelles Coaching
Inneres Kind Arbeit
Hypnose
Affirmationen
EFT (Emotional Freedom Technique)
Es wird immer jemanden geben, der schöner, reicher, erfolgreicher, beliebter, lustiger, charmanter, intelligenter… ist als du. Also warum mit anderen messen und dadurch womöglich schlechter fühlen? Du bist nicht das, was du leistest. Und du bist auch nicht das, was du im Vergleich mit anderen zu sein scheinst. Du bist weitaus mehr! Werde dir deiner eigenen Größe bewusst! Du bist immer gut genug! Und zwar genauso wie du bist! Fokussiere dich auf dich selbst. Lass los von der Vergangenheit und beginne dich selbst zu lieben mit all deinen Facetten. Übernehme Verantwortung für deine Gedanken und Gefühle, die Schöpferkraft besitzen. Denn nicht die äußeren Umstände erzeugen die Gedanken, sondern das Denken erzeugt die äußeren Umstände. Das was im Außen geschieht ist ein Spiegel deines Inneren. Ändere das Bild von dir selbst und du wirst sehen, wie sich dein Leben transformiert.
Ich bin mir im Klaren darüber, dass der Blogartikel nur an der Oberfläche dieses
bedeutsamen Themas kratzt und beileibe nicht alle Aspekte umfasst. Dennoch hoffe ich, dass ich dir mit meinen Worten etwas Zuversicht schenken konnte, dass deine Überzeugung „nicht gut genug zu sein“ keine unveränderbare Tatsache ist, sondern nur deine ganz persönliche Wahrheit bleibt, so lange du daran festhältst.
Gerne unterstütze ich dich auf deiner Reise. Habe Mut zur Veränderung!
Alles Liebe
Thommy